Freitag, 5. August 2011
Ron’s Philosophicum
Am Anfang war der Federweg. Wer eine Rock Shox Judy DH oder Marzocchi DH3 hatte, durfte sich per se hinten anstellen, als die Männer mit den echten Geräten kamen. Die erste Marzocchi Bomber mit unfassbaren 10 cm Federweg, nennenswertem Ansprechverhalten und dicken Standrohren erlaubte es plötzlich, direkte Linien zu fahren. Als Judy-Pilot hattest du da von vornherein ausgeschissen, Feder statt Elastomer hin, Risse-Kartusche statt originaler her (ohja, wir haben auch damals schon schwerstens herumgetunt!): Wenig Federweg hieß weite Wege. Weite Wege hieß: Zeit.
Die paar Auserwählten mit den argen Gabeln kamen bald drauf, das ihre umgepuderten XC-Kisten trotzdem dauernd am Limit waren: Das bisschen mehr Einbauhöhe der Gabel reichte nicht aus, um die Geometrien tatsächlich DH-tauglich zu machen. Wenn aus 71° Lenkwinkel mittels einer raren Shock Works, Paioli oder gar Marzocchi unfassbare 69° wurden, deutete das das Potenzial des Bikes höchstens an.
Was uns
Punkt zwei der Evolution bringt: Als nächstes war der Lenkwinkel. Anfangs noch per gedrehter Hülse, die man unten ins originale Steuerohr einpresste, und so eine höhere Gabel simulierte, später kamen die Firmen selber drauf und strickten die Winkel um. Die Hülsen-Zeit war wahrscheinlich jene Phase, in der auf den Downhil-Strecken am meisten Rahmen gekillt worden: Das Gusset am Unterrohr war in jener Zeit ein guter Indikator für Rahmen, denen man die mutwillige Verlängerung einigermaßen guten Gewissens antun konnte.
Der
nächste Schritt waren funktionierende Hinterbau-Kinematiken: Während vorn Gabeln erstmals ins ewige verlängert wurden, eventuell mit einer Doppelbrücke versehen (Rock Shox Judy DDO) ging die Party hinten erst richtig los. Witzigerweise war es ein Steirer aus Bruck an der Mur, der diese Revolution mit seinem Horst Link angeschoben hat (seine Familie ist mit BLM österreichischer Ducati- und GasGas-Importeur). Persönlich hielt Horst Leitner von Downhillern nie sonderlich viel, ihn nervten nur die schlampigen Konstruktionen, die damals im Umlauf waren. Das war er, der mit ATK im MX-Business gut unterwegs war, einfach nicht gewöhnt. Darum konstruierte er das Gelenk vor der Radachse, um Bremsmoment von Antrieb zu trennen. Das Österreicher-Nest in Morgan Hill, Kalifornien (mit Chefdesigner Robert Egger) war schlau genug, sich das Patent zu sichern und die Sache tatsächlich zu Ende zu denken. Horst Leitner hatte seitliche Belastungen des Dämpfers nicht am Programm, bei seinen AMP-Bikes waren Feder- auch tragende Elemente. Das konnte nicht lang gut gehen. Wie es richtig gehört, zeigte Specialized mit dem ersten FSR: Viergelenker trägt, Dämpfer dämpft. So ist es bis heute.
Ron Perkelino himself auf seinem Demo 9. FSR-Hinterbau mit Horst-Link. [
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Schritt vier: Das Experiment und die Übertreibung. Mitte der Neunziger gab es die irrsten Konstruktionen, damals aus Unwissen begehrenswert, heute verlacht. Wichtiger für die Evolution des Downhillbikes, wie wir es heute kennen, war die Übertreibung. Bleiben wir noch kurz bei Robert Egger und Specialized: Als er das Demo Nine aus dem Hut zauberte, glaubten noch alle an einen Prototypen, auch der Name klang danach: Demo, die Demonstration dessen, was möglich wäre. Hut ab, dass das Viech dann tatsächlich gebaut wurde. Am anderen Ende der Welt, in Bologna, nahmen bei Marzocchi ein paar Männer ihre Eier in die Faust und bauten – abgeleitet von der super-erfolgreichen Monster T (18 cm Travel, wenn ich nicht irre) – die Super Monster mit sagenhaften 30 Zentimetern Federweg. Die Helden damals waren flügellose Vögel wie Josh Bender, die deppert hoch aus dem Stand von irren Klippen droppten (heute nimmer zum Anschauen, das reine Jackass-Tum).
Auch beim Slopestyle in Hinterglemm gab's 8 m Drops. [
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An diesem Punkt war die Chance sehr groß, dass das ganze Downhill-Wesen ins Kranke abkippt. Bikes mit 30 Zentimetern Federweg wären ein Freakprogramm geblieben, und das zu Recht. Gerettet haben uns schließlich
fünftens die Strecken: Erstmals nahmen Menschen den Bagger in Betrieb, um Strecken ausschließlich zum Bergabradfahren zu bauen, tatsächlich zu bauen. Bis dahin waren wir einfach da runter gefahren, wo ein Weg, ein Steig, eine Wiese war, manchmal auch mehr, manchmal auch weniger. Die Strecke führt kurz bergauf? Wurscht, wir hatten die Sättel ohnehin noch nicht tiefer gestellt. Aus Amerika kamen die Anlieger, ein Wunderwerk der Physik, das wir so nur von Achterbahnen gekannt hatten. Plötzlich hatten Tourismusmanager eine Aufgabe.
Sechstens wurde schließlich an der Peripherie nicht alles, aber schon sehr viel gut. MRP baute die erste funktionierende Kettenführung. Vor MRP war die verlorene Kette im Rennbericht so gängig wie der Motorschaden in der frühen Formel 1. Beides ist inzwischen so gut wie ausgestorben. Die Scheibenbremse funktionierte plötzlich nicht nur, sie war ein Ding ohne Minuspunkte, selbst für überzeugte Fans der unzerstörbaren Magura HS33. Michelin, die einzigen, die sich ernsthaft des Downhill-Themas angenommen hatten, überließen aufgrund nicht nachvollziehbarer Firmen-Entscheidungen das Feld der bis dato weitestgehend unbekannten Firma Maxxis. Als mir Hias Haas einst einen fast ungefahrenen Maxxis Mobster geschenkt hat, war das eine Offenbarung.
In der Zwischenzeit sprangen
siebtens die Suspension-Firmen voll auf den Zug auf. Es hatte sicher geholfen, dass die Firma des einen Fox-Bruders (der mit den Fetzen) ein gutes Geschäft mit den Downhillern gemacht hat, um den anderen Fox-Bruder (der mit den Moped- und Schneeschlitten-Dämpfern) davon zu überzeugen, dass da was geht. Manitou irrlichterte wie immer rum, Rock Shox war Platzhirsch, Marzocchi schwächelte: Es war Zeit für eine neue Force. Fox lernte richtig und schnell, tastete sich von Alltagsgurken bis in die Formel 1 des Radsports hoch und trieb so die anderen an. Plötzlich konnte man mit einem technisch deppeneinfachen Eingelenker wie dem Orange Worldcups gewinnen, weil die Dämpfer und Gabeln mehr konnten, als es das Bike theoretisch hätte können dürfen. Wenig Gewicht, geniales Viech von Fahrer (Peat), fertig war die potenzielle Sackgasse.
Jetzt kam aber,
Punkt acht, die Ingenieurskunst ins Spiel. Techniker, die montags nicht vor Rennergebnissen saßen, sondern von Berechungen, die ihre Computer das ganze Wochenende beschäftigt gehalten hatten. Wenn ein Krapfen-Orange Worldcups gewinnen konnte, wenn ein Barel auf einem Kona, das dir jeder HTLer problemlos am Schreibtisch zerfleddern konnte, Weltmeister wurde, und das gleich mehrmals: Was wäre dann erst mit einem wirklich guten, von A bis Z durchkonstruierten Bike möglich? Viel Hirmschmalz wurde investiert, weil die logische Lösung (ein Gelenk vor der Hinterachse) von Horst Leitner/Specialized schon belegt war. Manche Auswege waren bloß schrullig (schlag nach bei Trek, GT, Marin oder anderen einstigen Branchengrößen), andere für den Fahrer gewöhnungsbedürftig (VPP wie zum Beispiel von Intense nach wie vor propagiert) manche wegen der Fahrer erfolgreich, weniger wegen der Technik (das, was Dave Weagle für Iron Horse oder aktuell Evil gezeichnet hat). Die einzige Ausnahme ist das Specialized Demo: Das funktioniert von Anfang an und ist seither nur in der Geometrie geändert worden, nicht im System. Was uns direkt zu des Pudels Kern bringt: Du brauchst Ingenieure, die die Zeit, das Geld und die Macht kriegen, eine Idee so lang zu verfeinern, bis ihnen nix mehr einfällt. Mein aktuelles Demo ist mein sechstes, und jedes einzelne war spürbar besser als sein Vorgänger.
Die supergeniale Idee und die perfekte Ausführung hilft dir aber
neuntens genau nix, wenn du die Kraft nicht auf den Boden bringst. Nicht vergessen: Am Anfang, so zirka zwischen Punkt 3 und 4, sind die Teams im Woldcup mit den 38-Tonnern aus dem Formel-1-Fuhrpark des letzten Jahres rumgegurkt. Noch vor 10 Jahren habe ich für ein Team gearbeitet, das das Innere des damaligen Benetton-Teamtrucks in eine Bauernstube umgebaut hatte und stolz darauf war. Man wusste nicht genau, worauf man schoss, nahm aber sicherheitshalber die größte Kanone. Heute funktioniert das viel besser und effizienter. Das so wichtige Dirt-Magazin und die Art, wie es denkt und kommuniziert, hat das alte Denken via Quadratmeter, Brottoregistertonnen und Solarium vor Ort abgelöst. Für groß gibt es heute den lustigen Doppeldecker-Bus von MS Evil Racing. Die Kids wissen heute über Downhill ganz normal Bescheid. Für sie steht ein Sam Hill gleichberechtigt neben einem Valentino Rossi oder Lionel Messi, Downhill ist ein kleines Stück Richtung Mode gerückt. Man muss das nicht gutheißen: Downhill hatte immer den Anspruch des Elitären, des Sports für Auserwählte, für motorische Supergenies mit dem Extra-Plus (an Unberechenbarkeit, Punk, Hirn, entsprechendes bitte hier einsetzen). Trotzdem kann man es gut finden, dass ein paar von uns endlich davon leben können, worin sie um so viel besser sind als wir liebende Wappler: Downhill fahren. Zur Beruhigung der Gusseisernen: Von der Ö3-Prolo-Schiene sind wir schon noch ein gutes Stück entfernt.
Was uns zum
letzten Punkt bringt: Der Sport ist derart gut geworden, dass selbst wir Lulus heute da Spaß haben, wo früher nur Angst war. Moderne Geometrien beanspruchen Vorderreifen härter als ihre hinteren Kollegen, so kontrolliert und normal ist das Rutschen über das Vorderrad geworden. Bikes halten ewig und drei Tage, Mädels drängen in den Sport. Unsere Wäsche können wir jetzt im Wirtshaus anbehalten, ohne uns dafür schämen zu müssen. Wer im Winter Boarden, Scooten oder meinetwegen Skifahren geht, hockt sommers ganz normal am Downhiller. Die Übertragung eines Worldcup auf Freecaster hat mehr Kraft als es jedes andere Live-Ereignis haben kann. Wir Fans wissen das. Unsere Kinder, die für Sportübertragungen endgültig nicht mehr vorm Fernseher sitzen, sondern sich das unterwegs auf ihrem wie-auch-immer-das-dann-heißt anschauen werden, werden den Whip von Peats Sohn mit Fratz-Schumachers Pole-Position in der Formel 1 gleichwertig sehen, gute Kinderstube vorausgesetzt.
Aber so gut wir den Sport inzwischen kennen: Immer dann, wenn er am Besten ist, ist er am Gefährdetsten. Hinter den Kulissen erfindet sich Downhill gerade neu. Mit Ausnahme von Champery kann der Durchschnittsdownhiller jede aktuelle Worldcup-Strecke auf einem Freerider bewältigen. Das ist neu. Was wird die nächste Evolutionsstufe zünden, wohin geht die Reise: Zum 13-Kilo-ein-Kettenblatt-Gravity-Gerät, wie es die Engländer grad wollen? Zu schwereren Strecken, wie es Franzosen und Schweizer forcieren? Und was haben wir Älpler dem dagegen zu halten?
Nordkette Pro zum Beispiel, die komplette Nordkette in Innsbruck runter, auf Druck. Die Weltbesten. Dieses Rennen wird Antworten auf Fragen geben, die wir alle uns bislang nicht zu stellen brauchten.
Kommentare
Aber:
Die Zeiten haben sich jedenfalls sehr geändert. Vor allem, weil heute sehr gute Technik schon zum kleinen Preis zu bekommen ist und das an jeder Straßenecke.
Nachdem bei DH gegen die Uhr gefahren wird, ist's eigentlich egal, wie schwierig oder leicht die Strecke ist.
Mach weiter so!!! Das sind tolle Posts die einen wirklich interessieren und zum nachdenken anregen! 5*
reviews.mtbr.com/trailside-bi...ah/josh-bender
Das waren noch Bike's!
www.vitalmtb.com/photos/featu...2590/sspomer,2
und die Lenker-Vorbau-Kombination. Damit würdest du heute in eine Klinik eingeliefert werden.
das Demo ist ein Stink normaler eingelenker...mit optischer firlefanz dazu! bringt etwas steifigkeit...warum darüber so ein Hype gemacht wird ist mir schleierhaft
es zählt halt die ausgefallene optik
Wann gab es genau das erste Spezi mit dem linken Horst? Kann es sein seit etwa 1997?
Das Kona Stab gibt es ja auch immerhin seit 1998 und als schlecht kann man das System auch nicht bezeichnen.
30 cm federweg?? die wahnsinnigen, hehe
Ich hab zum Glück die Bastlerzeit in den 90igern nicht mitgemacht. Als ich 2002 begann, gabs schon funktionierende und haltbare Teile, wie die legendäre Monster, die Gustl war schon 5 Jahre auf dem Markt, Dämpfer bekamen vernünftige Übersetzungen (wenn auch mein erstes Radl, das Cheetah noch mit einem 200mm Dämpfer war), Mavic hatte schon die D321 (= der heutigen 729er), mit 5th Element kamen die ersten sich selbst regulierenden Dämpfungen, etc.
Ich glaub, mit einem M1 von 2002 ist man nix langsamer, als mit den heutigen Rahmen.
Ich würd's Demo jedenfalls nicht als Meilenstein bezeichnen.
Vielleicht könnten wir mal eine Liste machen: Meilensteine der DH-Technik. Das M1 gehört da sicher dazu. Die Gustl auch.
Ein paar Kleinigkeiten trotzdem: Wie viele S'lized-Banner habt ihr auf der Seite schon gesehen? Genau. Genau so viel Geld kriegt der Nooxy dafür auch: Null. Ich erzähle die Geschichte, er sorgt mit seiner Seite dafür, dass sie auch wer hört. End of story.
Werde ich von Specialized gesponsert? Nein, ich fahre nur eins (genaugenommen sind es im Moment vier). Bin ich eine Nutte? Mein erstes Specialized habe ich mir 1990 durch Schwammerlbrocken verdient. Drei Jahre später ist übrigens das erste FSR (Fully mit Horst-Link) auf der Messe gestanden, 1994 konnte man das ganz normal kaufen, nur weil die Frage aufgetaucht ist.
Warum S'lized überproportional häufig im Text vorkommt? Weil ich damit am meisten Erfahrung habe, seit 20 Jahren immer mindestens ein Specialized besessen und seit dem ersten Demo-Nine-Jahr alle relevanten Entwicklungsschritte dieses Designs mitgemacht habe. Wenn man mir einen Vorwurf machen will, dann jenen das Fan-Tums. Das akzeptiere ich.
Bin ich ein Pleampl, der keine anderen Bikes kennt? Ich bin DH-Rennen auf Kona (Stab/Stinky), Scott (Octane), Univega/Steppenwolf (1:1 Replica des Intense M1), Rocky Mountain (Element mit Custom-Umlenkung und 16 cm Federweg), Intense (M3) und Specialized (Demo 9, 8) gefahren, beruflich außerdem alle möglichen Viecher zwischen dem originalen Vouilloz-Lapierre, dem Herin-Sintesi, Peat-GT und diversen Commençal in der Profi-Version.
Es geht in der Geschichte oben nicht um Marken oder Markenvorlieben. Es ist ein persönlicher Abriss von nahezu 2 Jahrzehnten Downhill-Geschichte. Manches davon ist objektiv nachmessbar, manches davon ist subjektiv, weil am eigenen Leib erlebt, mit eigenen Narben bezahlt.
Eigentlich geht es in der Geschichte oben aber um was ganz anderes: Oberflächlich natürlich um die Geschichte des Downhill, allerdings um im nächsten Schritt zu verstehen, wohin uns das führen kann. Zum 13-Kilo-Light-Downhiller? Zu neuen, wieder extremen Strecken? In den Mainstream? Diese Fragen finde ich weitaus spannender.
Und jetzt bin ich auch schon wieder ruhig.
Zur Zukunft von DH: Der Sport ist doch gerade mal im Jetzt und Heute angekommen. Und ich finde ich sehr gut, wie er gerade ist. Warum sollte man sich da Gedanken um die Zukunft machen?
Ich freue mich auf das aktuelle WC Wochenende.
Vom Gewicht her denke ich das das Minimum langsam erreicht ist. Leichter als 15kg werden sie Räder wohl nicht. Es gab ja schon mal eine Zeit, da war Leichtbau das einzige was zählt. Nur sind damals halt alle Räder im Ziel zusammengebrochen.
Der Sport würde wohl auch den Reiz verlieren wenn er in dne Mainstream abwandert. Die Frage ist wohin wir als Downhillbiker wollen.
Natürlich könnte man ohne Probleme den DH WC zB auf Eurosport übertragen, aber derzeit finden sich scheinbar keine Werbepartner, die ausreichend Mittel zur Verfügung stellen.
Eigentlich wär's eine Sache, um die sich typischerweise Servus TV bzw. Red Bull TV kümmern müsste.
Ich sehe im MTB Sport derzeit ohnehin ein unglaubliches Maß an Progression. Es gibt so viele gute Leute die wirklich gute Sachen machen, das meistens sogar in ihrer Freizeit; und das ist der Knackpunkt. Das Potential ist riesig, aber die Zeit viel zu knapp. Aber auch das ändert sich zum Glück langsam. Mit den Jahren entwickelt sich so etwas wie eine Generationenstruktur unter den Mountainbikern. Irgendwann haben wir es dann wie bei den Rennradfahrern, wo sich das Altersspektrum zwischen 8 und 80 Jahren bewegt. Das ist dann schon eine ganz andere Dimension. Bekanntlich haben die Alten die Kohle.
Das Demo war eigentlich (meines Wissens) immer schon ein Horstlink, also Viergelenker. Die Anlenkung des Dämpfers ist allerdings mit dem eines Eingelenkers zu vergleichen. Wobei die 2010/2011er Teile ja zumindest im Gegensatz zu den Vorgängern eine gewisse Progression haben ;-)
@prolink88: Du meinst vermutlich, dass Viergelenker nur die typischen VPP sind. Also Santa Cruz, Giant, Ironhorse, Banshee, Canfield, ... Aber im Prinzip haben alle Viergelenker, also auch die mit Horstlink einen virtuellen Drehpunkt (= wörtliche Übersetzung von VPP). Die Raderhebungskurve ist kein Kreissegment und es gibt eben keinen fixe Drehpunkt sondern den Momentanpol.
Eingelenker, die oft mit Viergelenkern verwechselt werden sind z.B. die Kona oder auch das Transition Blindside.
Prolink kennt natürlich die Unterschiede
4G, welche das Horstlink nahe der Radachse haben, haben dadurch eine REK, welche der eines 1G sehr ähnlich sind.
Hast auch die REK simuliert im Vergleich zu nem 1G?
hab mal die Raderhebungskurve eines eingelenkers mit dem eines Horstlink verglichen
beide ca. 200mm Federweg..Horstlink hat dabei sogar denn Nachteil das das rad weiter nach vorne einfedert
ok... Bremsentkoppelung ist ein vorteil vom system
Raderhebungskurve bleibt fast ident
Ist halt wieder die alte Grundsatzdiskussion, was ist ein theoretischer Vorteil und was bringt in der Praxis auch etwas.
www.mx-tec.eu/Bremsscheiben-K...0363572_u4804/
IS4000 Naben braucht er halt
Der äußerst zachen (zähen) Diskussion folgend, war die Sache an den Nordkette doch eher eine PR-Veranstaltung und eher nix in Sachen "next level". Das ist halt der Punkt, wo man solche Veranstaltungen in Frage stellen darf. Gut für den Sport in Bezug auf dessen Breitenwirkung, das mag schon sein, aber den Sport selbst bringt's scheinbar nicht weiter.
Wäre NK wirklich der "Nexte Level", ginge die Geschichte in die falsche Richtung.
Solch schwierige Strecken, welche nur wenigen Freaks Spaß machen sind der falsche Weg.
Siehe PDS, dort sind 99% der Strecken sehr einfach, auch für Anfänger zu fahren. Dies, natürlich neben der gesamten Infrastruktur vom Wintersport kommend, ist wohl einer der Gründe, warum PDS im Sommer diesen starken MTB-Tourismus aufgebaut hat.
Ansonsten hast du natürlich recht. Es ist wie beim Skifahren. Am meisten frequentiert werden die blauen und roten Pisten und das auch nur, so lange sie noch leicht befahrbar sind.
Nach Seriensiegen von Ausnahmetalenten aus einer kleinen Anzahl an Nationen ist ein enge Rennserie mit richtig internationaler Beteiligung geworden.
ganz nach der Fußballerweisheit - "Die Breite an der Spitze ist dichter geworden" - Hermann Neuberger
Die Weltcupstrecken dieses Jahr variieren in Art und Streckenführung stark, und favorisieren so keinen speziellen Fahrertyp.
Ein Event wie der NKDH mit ORF-Berichterstattung bringen natürlich Breitenwirkung - und Breitenwirkung bringt irgendwann eine höhere Leistungsdichte.
So seh ich das halt - und außerdem hats viel Spaß beim Zuschauen gmacht
Aber auch die Rennen entwickeln sich, IMHO in die falsche Richtung. Die Rennen wurden immer kürzer, steiler und technischer, aber auch langsamer. Für Nicht-DHler, schauts wenig spektakulär aus, wenn mit10 - 20km/h zwischen den Bäumen, oder anderen Engstellen, trialartigen Stücken, etc.
Kaprun als Gegenbeispiel, war doch immer ein Klassiker bei den schnellen Wiesenpartien und dem langen Wiesengrat-Sprung (War auch Spekatuklär, ohne einen 4m Drop in die Rennstrecke stellen zu müssen).
Ich glaub, wären die Strecken breiter ausgestreckt, nicht so im Wald versteckt (wäre das Filmen deutlich einfacher), flüssiger und schneller, wäre es auch für die Zuschauer interressanter. Es muß nicht immer nur schwerer werden, auch einfache Strecken wie Maribor machen als Fahrer und Zuschauer beim WC Spaß.
Zur Tretgeschichte: Lange Gegenanstiege wie zum Beginn des Sportes, das die Leute sogar mit hoher Sattelstütze oder Rennlenker fuhren, paßt natürlich nicht, aber daß im WC bei jeder Zwischengeraden getreten wird, war schon immer so und gehört doch dazu.
Pietermaritzburg war vom Treten her sicher schon grenzwertig.
ich will halt nicht das es im downhill darauf rausläuft wie beim fußball bei den italienern: Hinten mauern und vorne mit glück ein tor schießen und dann noch richtig mauern bzw auf downhill übertragen: technisch durchschnittlich aber tretkondition eines CC Fahrers.
Es ist richtig und wichtig das Kondition ein Teil von dem Sport ist aber es darf wie der rest nicht überhand nehmen.
Du hast recht das es unspektakulär für Außenstehende ist wenn die mi 10km/h um den Baum zirckeln, aber es wird auch uninteressant wenn du die Leute nur treten siehst und dann hin und wieder noch ein Steinfeld doubeln. Downhill ist deswegen ein so schöner Sport weil man sehr viel können muss und nicht durch spezialisierung auf einen Aspekt dominierent ist.
Ob aber steilere Strecken wirklich eine Lösung sind bezweifel ich, beim heutigem WC sah das eher nach kontrolliertem Fall aus als nach fahren^^
Die Tretpassagen im WC sind mit denen von Hobbyrennen nicht vergleichbar. Bei uns wird ja schon gejammert, wenn man überhaupt treten muss. Man könnte eigentlich chainless fahren.
XC steht DH näher, als man denkt. Es sind schon viele gute DH-Fahrer vorher mehr oder weniger erfolgreich XC gefahren.
Ist für mich so ein legendäres Teil.
Ein bisl verspätet hab ich mir dann auch eine 170er Sherman zugelegt und war in anderen Sphären vor Glück.
Das SPV war immer Scheise, aber erst einmal völlig wurscht.