Donnerstag, 25. Juli 2013
Rennbericht Specialized Enduro Series Kirchberg
Vorletztes Wochenende fand in Kirchberg in Tirol die 5. Runde der Specialized Enduro Series statt. Kirchberg war letztes Jahr schon im Rennkalender der Serie und die Strecken hatten definitiv Lust auf mehr gemacht. Zu erwarten waren dank Lift-Unterstützung wieder viele Downhill-Tiefen- und wenige Uphill-Höhenmeter.
Im Vorfeld sorgte das Datum des Rennens zumindest in meinem Freundeskreis für Unmut, da es genau mit einem der absoluten Saison-Highlights zusammenfiel: dem Bikes & Beats Festival in Saalbach. Die meisten Freunde und Bekannte hatten sich schon für Saalbach entschieden. Klar ist die Terminfindung innerhalb einer Serie und mit den Veranstaltungsorten nicht so einfach. Trotzdem wollte ich das nicht unbedingt unterstützen, da Saalbach dieses Wochenende seit Jahren quasi "gepachtet" hat.
So hatten wir uns ebenfalls schon für Saalbach entschieden, wobei uns allerdings der Streckenverlauf und insbesondere das Höhenprofil des Drei-Tages-Rennens in Saalbach stutzig machte: "Da wäre man ja mit dem Hardtail schneller." Ein XC-Rennen klingt weniger interessant. Ausschlaggebend war dann aber das Rennen am Samberberg. Coole Enduro-Strecken und ein richtig feines Renn-Wochenende mit den Kumpels. Also Anmelden für Kirchberg. Richtige Entscheidung.
Vorbereitung
Der längerfristige Wetterbericht fürs Wochenende war eher durchwachsen. Nicht extra viel, aber doch immer mal wieder Regen war angesagt. Am Samerberg bin ich bei den rutschigen und matschigen Verhältnissen auch mit dem Minion überraschend gut zurechtgekommen, aber trotzdem sollte es für solche Verhältnisse doch etwas Besseres geben. Und grad der Fleckalm-Trail hat fast immer nasse und tiefe Stellen dabei. Also noch schnell eine Conti Rubber Queen und einen High Roller II bestellt.
Donnerstag noch kurz nach Saalbach zur Z-Line-Eröffnung und dann ab nach Kirchberg. Mit dabei in unserer Runde waren noch Nikki Siedl - ehemalier 4X-Staatsmeister, der auch Anita Molcik - sie muss man nicht vorstellen - zum Mitfahren motivierte. Kurzfristig entschlossen sich dann noch Tobias Meister - auch kein Unbekannter in der österreichischen DH-Szene - und Lois Ehrenreich als Ranger-Kollege für das Enduro Rennen.
Freitag Früh sollte es nach der Anmeldung direkt mit dem Training - also den Besichtigungsfahrten auf den Stages - losgehen. Aber schon beim Anstellen zur Anmeldung sank die Motivation fürs Biken dank immer stärker werdenden Regens auf ein Minimum. Das Wasser schoss schon in Wellen über den Parkplatz und in die Schuhe. Die ersten Wagemutigen ließen sich davon nicht abbringen und starteten ihre Trainingsfahrt bei strömenden Regen. Wir gönnten uns erstmals ein zweites Frühstück.
Schon einen Kaffee später besserte sich das Wetter spürbar und der Regen hörte schön langsam auf. Also Adjustieren und Reifen wechseln. Tobias hat dabei gelernt, dass man für ein Enduro-Rennen langärmelige Sachen einpacken sollte, auch wenn ich ihm erzähle, dass Lois gemeint hat, es wird sonnig und warm. Ich habe gelernt, dass man Tubeless-Reifen mit Dichtmilch auch in 10 Minuten wechseln kann und Anita, dass schmale Nobbi Nic zwar ganz gut für die Trainingsrunde im Wiener Wald passen, aber ihrem Yeti SB 66 auf echten Enduro-Stages in den Alpen ein etwas abfahrtsorientierterer Reifen doch ganz gut tun würde. Zumindest ein schmaler Dirty Dan war aber noch mit dabei.
Die Neuerungen
Bereits letztes Jahr gab es beim Kirchberg-Enduro die Möglichkeit, auch das Rennen gemeinsam mit seinen Kumpels zu fahren. Hat man sich als Gruppe zusammengeschlossen, so war die Zeit des Gruppenlangsamsten beim Prolog ausschlaggebend für die Startzeit der ganzen Gruppe. Diese Startzeit beeinflusste dann auch die späteste mögliche Startzeit bei den einzelnen Stages.
Eine feine Sache, kann man doch so auch das Rennen gemeinsam mit seinen Kumpels fahren. Hat jeder seine individuelle Startzeit aufgrund seiner Kategorie und seinem Platz beim Prolog so würde man häufig alleine unterwegs sein.
Für das Rennen in Kirchberg hat sich "Mister Enduro Austria" Georgy Grogger das Buddy-Tool einfallen lassen. Bereits im Vorfeld musste man dort online seine Gruppe anmelden. Was dabei allerdings nicht angekündigt wurde: Die Top 50 der Serie durften nicht in der Buddy-Gruppe fahren. Schade - und hätte zumindest vorher angekündigt werden können. Außerdem wurde durch die Gruppeneineinteilung die Reihung so aufwändig, dass diese schon vorab vorgenommen wurde und nicht erst nach dem sehr spät stattfindenden Prolog.
Neu war auch die Technical Assistance Zone. Jeweils an den Parkplätzen der beiden Lifte war es erlaubt, fremde Hilfe anzunehmen. Meiner Meinung nach eine sinnvolle Einrichtung. Dies sorgt für eine gewisse Gleichberechtigung und für klare Verhältnisse. Außerhalb der TAZ darf sich ein Fahrer nur selbst helfen. Generell mussten aber Rahmen, Dämpfer, Gabel und beide Laufräder mit einem Aufkleber markiert werden und durften während des Rennens nicht getauscht werden.