Am Sonntag zum Finale waren die äußeren Bedingungen perfekt. Bei blauem Himmel stand also das erste Finale des diesjährigen iXS Europacups an. Nach den Ergebnissen des Seeding Runs erwarteten die zahlreichen Zuschauer spannenden Downhillsport und wurden definitiv nicht enttäuscht. In der Elite Men Kategorie konnte nach einem regen Wechsel im Red Bull Hot Seat die erste ernstzunehmende Zeit von Bryn Dickerson (NZL - John Foord valuation) eingefahren werden. Mit 3:24.820 Minuten unterbot er als erster die Zeit des Vortages, wobei klar war, dass bei diesen Bedingungen sicherlich einiges mehr drin ist. Etwa 50 Fahrer hielt seine Zeit bis der Weltcupsieger der Juniorenklasse von Fort William, Noel Niederberger (SUI - Gstaad-Scott), etwa 3 Sekunden schneller war. Auch seine Zeit überdauerte auch Einige, bis dann aber Robin Wallner (SWE - Team W-Racing), der Europacupsieger des letzten Jahres, seinen Platz einnahm. Zu diesem Zeitpunkt war die Spannung im Zielbereich förmlich zu spüren. Einer nach dem anderen schrammte an der neuen momentanen Bestzeit von 3:19.854 min vorbei. Die Top-Ten Fahrer gingen nun im Minuten Abstand auf den Kurs und eigentlich hätte man jedem den Sieg zutrauen können. Als sechst letzter kam Sam Blenkinsop (NZL - Lapierre Gravity Republic) in Sichtweite, aber sofort war klar, da ist irgendwas schief gelaufen, das Hinterrad war platt. Kurz danach wurde Markus Pekoll (AUT - MS Mondraker) angekündigt. Der Lokalmatador und somit Publikumsliebling setzte sich mit 8 Zehntelsekunden an die Spitze, aber nach einer Minute war dies auch gleich wieder Geschichte, denn Harry Molloy (GBR - Madison Saracen DH Team) unterbot um weitere 9 Zehntel. Es ging Schlag auf Schlag, der Zweite des Vortags Aurélien Giordanengo war nochmal schneller und nun war nur noch Loic Bruni auf dem Kurs. Sollte es wieder das gleiche Ergebnis wie im Seeding Run werden? Bruni kam aus dem Wald und es sah gut aus, aber würde es wirklich für den Sieg reichen? Er überquerte die Ziellinie und auf der Anzeigetafel erschien das erhoffte Minus. Damit war er mit 3:16.012 Minuten der Schnellste des Tages. Nur knapp 7 Zehntelsekunden reichten ihm für den wohl ersten Sieg in der Elite Kategorie bei einem so hochkarätig besetzten Rennen. Auf Platz zwei landete also sein Landmann Aurélien Giordanengo gefolgt vom Briten Harry Molloy, Markus Pekoll wurde Vierter, Robin Wallner Fünfter.
Nach dem Seeding Run Ergebnis von Floriane Pugin bestand kaum ein Zweifel, dass für einen Sieg nur sie selbst sich im Wege stehen könnte, aber für die 24-Jährige ist es natürlich nichts Ungewohntes als letztes der Elite Women Klasse am Start zu stehen und somit konnte sie einen soliden Lauf runterbringen. Auch wenn die Abstände zur Konkurrenz nicht so gravierend wie am Vortag waren, gewann sie trotzdem noch mit knapp sieben Sekunden Vorsprung und einer Zeit von 3:39.082 Minuten und verwies ihre Teamkollegin Emilie Siegenthaler auf den nachfolgenden Platz. Fionn Griffith (GBR - Kenda/Alpinestars) konnte sich als Dritte auf das Podest schieben, indem sie die beiden am Vortag vor ihr Platzierten Zarja Cernilogar (SLO - Blackthorn GT) und Jana Bártová (CZE - Bikeplac Rcaing) hinter sich ließ. Die einzige Starterin der U17 female Klasse war Sara Böhm (GER - Team Green DH. Racing), die eine saubere Leistung ablieferte und im direkten Vergleich mit den Zeiten der Elite Women sogar noch einige hinter sich lassen konnte. Man kann nur sagen weiter so, denn sie tritt quasi in die Fußstapfen von Tahnée Seagrave (GBR - FMD Racing), die in den vergangenen Jahren meist allein in dieser Klasse unterwegs war.
Floriane Pugin dominierte das Rennen in Leogang [Galerie]
Das Ergebnis der U17 male Kategorie war eine ganz knappe Geschichte. Mit einer Zeit von 3:33.968 Minuten und einem Vorsprung von nur vier Zehntelsekunden konnte Loris Revelli (ITA - Argentina Bike) das Rennen für sich entscheiden und verdrängte damit Alex Marin (ESP - FOX Giant) auf den zweiten Platz. Dritter wurde Brad Swinbank (GBR - Steve Peat Syndicate).
In der Klasse der Masters konnte es sich Nino Antic (GER - Giant) für lange Zeit im Hot Seat bequem machen. Fast schon sah es nach einem Start-Ziel-Sieg aus, denn der frühere vierfache Kroatische Meister startete aufgrund eines platten Reifens im Seeding Run als erster seiner Kategorie und konnte sich dann ansehen, wie sich die Konkurrenz an seiner Zeit die Zähne ausbiss. Erst die drittletzten Fahrer verdrängten ihn vom Podest. Gewinnen konnte Štencel Rostislav (CZE - Bikeplac racing) vor Paolo Alleva (ITA - Team Scout/Nukeproof) und Ruben Castro Carril (ESP - Evil XMS Racing).
Hinsichtlich der seit diesem Jahr geltenden österreichischen Protektorenpflicht gab es einige Unstimmigkeiten, so dass im Seeding Run der ein oder andere, auch teilweise wohlbekannte Teilnehmer nicht starten durfte. An dieser Stelle kann gesagt werden, dass auch in Deutschland, Frankreich und der Schweiz diese Vorschriften gelten und die UCI ganz klar die Regelung den nationalen Verbänden überlässt. Somit werden es sicherlich nicht die letzten Diskussionen (auch beim Weltcup) in diesem Jahr gewesen sein.
Leogang war wieder eine Reise wert, das Wetter spielte am Ende doch noch mit, im Gegensatz zum 26Trix, der leider nicht bis zum Ende durchgezogen werden konnte. Spitzensport gab es aber auf jeden Fall zu sehen und der Einstieg in die Downhillsaison ist definitiv gelungen. Im Herbst folgt dann an gleicher Stelle der Höhepunkt mit dem Weltcupfinale. Mit dem iXS European Downhill Cup geht es nun nahtlos am nächsten Wochenende im tschechischen Špičák weiter. Das Highlightvideo gibt es ab Montag, dem 24.06. auf redbull.com/bike zu sehen. Die vollständigen Ergebnisse sowie weitere Informationen finden sich wie üblich auf ixsdownhillcup.com oder natürlich auf facebook.com/iXS.Downhill.Cup
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