Finale iXS European Downhill Cup in Leogang: Gesamtsieger Farina und Fischbach
Johannes Fischbach und Eleonora Farina sind die diesjährigen Sieger des iXS European Downhill Cups, der am vergangenen Wochenende mit knapp 300 Fahrern aus 26 Nationen im österreichischen Leogang seinen krönenden Abschluss fand.
Quelle: iXS Downhill Cup. Fotos: Thomas Dietze.
Seit 2008 ist der iXS Cup in Leogang zu Gast und somit ist der Ort im Salzburger Land auch seit der Gründung des Europacups 2009 Mitglied dieser Serie. Große Namen und spannende Rennen wurden in dem Bikepark in der Vergangenheit präsentiert und natürlich kann sich auch der Saisonabschluss 2015 in diese Historie einreihen. Neben dem Finallauf des European Downhill Cups gab es im Rahmen des Biketember Festivals noch das Finale der Specialized-SRAM Enduro Series, die Scott Junior Trophy sowie ein C1 XCO Rennen. Für Abwechslung und sportliche Bandbreite war also gesorgt.
Die Downhillstrecke wurde bereits zum diesjährigen Weltcup einem Faceliftunterzogen und den Kritikern, die einen zu bikeparklastigen Kurs bemängelten, wurde Rechnung getragen. Aber auch diese Strecke, auf der Aaron Gwin mit seinem Chainless-Run in diesem Jahr Geschichte schrieb, wurde für den Europacup an einigen Stellen leicht abgeändert, so dass erneut ein interessanter Rennkurs entstand.
Das große Fragezeichen am Wochenende war das Wetter. Während bei der Anreise der meisten Teilnehmer am Donnerstag noch sommerliche Temperaturen herrschten, ging das Quecksilber immer weiter in den Keller. Und auch die Vorhersagen hinsichtlich des Niederschlages ließen nichts Gutes erwarten. Das Training am Freitag und auch am Samstagmorgen konnte jedoch erst mal bei besten Bedingungen abgehalten werden und auch schien es nicht ganz so schlecht weiterzugehen. Freilich kann man sich in den Bergen nie sicher sein und gerade Leogang hat in der Vergangenheit gezeigt, dass ein Wetterwechsel schneller gehen kann, als ein Reifenwechsel dauert.
Wie gewohnt ging es am Samstagnachmittag mit der Qualifikation um die Startreihenfolge am Sonntag und in der Klasse Elite Men um den Einzug ins Super Final los. Die Bedingungen blieben ausgesprochen gut, so dass faire Verhältnisse herrschten. Am Besten kam ein junger Fahrer zurecht, der bisher kaum in Erscheinung getreten ist. Erst in der letzten Woche brachte sich der 20-jährige Jure Zabjek (SLO - Unior Tools Team) mit dem Europameistertitel in die Schlagzeilen und mit der Tagesbestzeit von 3:29.789 Minuten auch in die Favoritenrolle für den Rennsieg in Leogang. Einzig Johannes Fischbach (GER - Ghost RRP) lag ihm dicht auf den Fersen, wodurch der Deutsche Meister seine Führung in der Gesamtwertung so weit ausbauen konnte, dass kaum noch was zwischen ihn und den Serientitel 2015 kommen konnte. Die Elite Women Klasse entschied Jana Bartova (CZE - Ghost RRP), ebenfalls frische Europameisterin, für sich, wobei in dieser Kategorie die Podiumsverteilung der Gesamtwertung noch in keinster Weise eine gesicherte Prognose zuließ.
Anders sah dies in der Klasse U17 Youth aus. Andrea Bianciotto (ITA - Korax Lapierre Dirty Team) konnte sich schon so weit absetzen, dass er bereits vor dem Rennen am Sonntag den Gesamtsieg in der Tasche hatte. Ob dies auch der Grund für seine Abstinenz am Start war, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Vielleicht war es auch das Wetter, denn der Sonntag fing wie erwartet etwas nass an, wobei bis zum Rennlauf der Kurs immer weiter abtrocknen konnte und somit die Bedingungen doch gar nicht so schlecht waren, wie vorhergesagt. Sieger des Rennens wurde Moritz Ribarich (AUT - Sports Nut Team), der als einziger dieser Klasse unter 4 Minuten blieb und mit knapp 7 Sekunden Vorsprung Jakub Zbikowski (POL - ABC- ArekBikeCamp) auf Rang zwei verwies. Ribarich konnte damit die Saison sogar noch auf dem zweiten Tabellenrang beenden. Joe Parfitt (GBR - wideopenmag.co.uk) musste etwas Federn lassen und verteidigte mit dem elften Rang gerade noch Platz drei der Gesamtwertung.
Auch in der U19 Junior Kategorie gab es eine klare Entscheidung mit einem großen Abstand in der Tabelle. Loris Revelli (ITA - Argentina Bike) überzeugte die ganze Saison mit konstanten Leistungen und somit reichte ihm heute der zweite Platz für den Triumpf in der Serienwertung. Der Italiener musste sich nur von Benoit Cougoureux (FRA - Les Gets Bike Park) geschlagen geben, der sich in der Gesamtwertung auf dem dritten Platz hinter Silas Grandy (GER - Nicolai) einreiht, der wiederum mit dem dritten Rang den Vizetitel verteidigen konnte.
Die Pro Masters Klasse wurde diesmal von Rostislav Stencel (CZE - Elitebikes One energy) gewonnen, der aber nicht bezüglich der Podiumsvergabe mitsprechen konnte. Frank Hedwig (GER - Rad-Art) wurde Zweiter und konnte damit wie 2014 den dritten Platz in der Gesamtwertung für sich verbuchen. Mads Weideman (DEN - madsweidemann.com) reichte ein fünfter Platz, um am Ende ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Michal Sliwa (POL - Myslenice) war zwar nicht anwesend, aber bei seinen drei absolvierten Rennen fuhr er sowohl in Quali als auch im Rennen nie schlechter als zwei, was ihm auch den zweiten Rang der Serie einbrachte.
In der Elite Women Klasse dominierte auch am Sonntag Jana Bartova und gewann das Rennen mit einer Zeit von 4:15.623 und einem Vorsprung von über 5 Sekunden auf Eleonora Farina (ITA - Mangusta Bike Team), die mit diesem zweiten Platz die Serienwertung gewinnen konnte. Bartova sicherte sich damit wie im letzten Jahr den zweiten Rang des Gesamtklassements. Carina Cappellari (SUI - Radon Magura Factory) wurde Dritte, sowohl in der Tages- als auch in der Gesamtwertung.
Das Super Final der Top 30 bei den Elite Men Fahrern war nicht zuletzt noch spannender als sonst, da es um die Gesamtwertung ging. Slawomir Lukasik (POL - NS Bikes FroPro) ging wegen Problemen am Vortag als Erster auf den Kurs und legte gleich mal eine Zeit vor, die schon einmal fast 10 Sekunden schneller war als die Bestzeit von Pablo Seewald (ARG - Radsport Frei) im Small Final. Somit konnte der junge Pole erst einmal für eine längere Zeit das Renngeschehen vom Red Bull Hot Seat aus beobachten. Fahrer wie Markus Pekoll (AUT - MS Mondraker), Nick Beer (SUI - Radon Magura Factory) oder auch Wyn Masters (NZL - Team Bulls) konnten die vorgegebene Marke nicht unterbieten und erst beim drittletzten Starter, dem Franzose Bernoit Coulanges (ROC VTT Oz-En-Oisans) zeichnete sich an der Zwischenzeit eine ernstzunehmende Fahrt auf Siegeskurs ab. Der junge Franzose steigerte seinen Vorsprung bis ins Ziel sogar noch auf knapp 4 Sekunden, so dass es wohl auch die nachfolgenden Fahrer Fischbach und Zabjek schwer haben würden. Der Deutsche Meister Fischbach lag an der Zwischenzeit nur 6 Zehntelsekunden zurück, konnte aber bis zum Ziel diese nicht aufholen und platzierte sich mit knapp einer Sekunde Rückstand direkt dahinter. Jure Zabjek patzte in der zweiten Hälfte und musste sich als Vorletzter des Super Finals zufrieden geben, was ihm am Ende aber trotzdem zum dritten Platz der Serienwertung verhalf. Mit diesem Ergebnis geht Johannes Fischbach als Seriensieger 2015 in die Geschichte ein. Slawomir Lukasik wird Zweiter und bestätigt damit seinen Aufstieg zur europäischen Elite.
Somit ist nun ein weiteres erfolgreiches Jahr des iXS European Downhill Cups in den Büchern und damit werden die Fahrer in die wohlverdiente Off-Season entlassen. Im nächsten Jahr geht die Serie in ihre neunte Runde und wieder stehen hochkarätige Stopps auf dem Programm. Weitere Informationen und die vollständigen Ergebnisse gibt es wie immer unter www.ixsdownhillcup.com.