Donnerstag, 21. Juli 2016
Inzwischen ist es die 4te Auflage des 4x Megaevents in Tschechien auf der wohl technisch anspruchsvollsten und beeindruckenden 4x Strecke die bisher gebaut wurde. Rund 10.000 Zuschauer lockt das Rennen inklusive Afterparty jedes Jahr an. Nach seinem schweren Sturz 2014 und einem Platten der den Finaleinzug vergangenes Jahr kostete, konnte sich Slavik Hannes nun verdient von der verrückten tschechischen Menschenmenge feiern lassen. Hier sein Bericht:
JBC ist anderes. Schon Tage zuvor ist es eine kuriose Mischung aus Vorfreude und Zurückhaltung. Die Strecke habe ich inzwischen gut im Griff, aber der Respekt ist nach wie vor groß. Dieses Jahr fing es 48 Stunden vor dem Event an massiv zu regnen. Das erste Training wurde gecancelt und um ehrlich zu sein wusste ich nicht ob es überhaupt möglich ist diese Strecke unter den herrschenden Bedingungen zu fahren. Allein jene Wassermassen die seit unserer Ankunft vom Himmel fielen waren enorm. Am Freitag hörte es dann, rund zwei Stunden vor dem nun ersten Training und der anschließenden Quali, auf und die Sonne sollte sich bis Samstag nach und nach durch die Wolkendecke kämpfen. Ich konnte nicht glauben wie gut die Bahn all die Nässe verkraftet hat. Vor allem war es wichtig dass die Absprünge fest waren, der Rest ging schon irgendwie und das nasse Holz vom Wallride trocknet ja schnell. Ganz anders war die Situation im Wald… schon im Trockenen schwer war er nun wohl mit entscheidend für das ganze Wochenende.
Ich nahm mir im verlängerten Training die Zeit mich auf Bike und Bahn einzustellen. Run für Run zog ich das Tempo an und fühlte mich vor der Quali richtig wohl. In meinem Racemodus machte ich aus dem Gate einen Treter zu viel und flog schon fast beim Drop von der Startrampe über den Lenker. Statt ruhig zu bleiben versuchte ich den Fehler durch mehr Risiko wett zu machen. Ein Fehler reihte sich an den nächsten und ich lieferte meine schlechteste Quali seit Ewigkeiten ab. Da die Startgerade nur 50 Meter lang ist, bedeutet der äußere Startplatz oft das aus weshalb eine gute Ausgangsposition hier besonders wichtig gewesen wäre.
Ich musste mir meinen Weg ins Finale von außen erkämpfen. Keine leichte Aufgabe, aber ich habe mir den Mist ja schließlich selbst eingebrockt. Ich konzentrierte mich Heat für Heat und versuchte entspannt zu bleiben. Alles ging auf. Im Semifinale folgte ich Tomas dann endlich in dieses wichtige Finale.
Am Start standen die Nummer 1, 12, 14 und 15 aus der Quali. Die stärksten am Gate haben dieses Jahr ihren Weg ins Finale gefunden und scheinbar war ich nicht der einzige mit einer bescheidenen Quali. Ein gutes Gate, aber Tomas drückte mich massiv nach außen. Ich hatte keine Wahl, ich musste etwas nachgeben um meine Chancen zu bewahren. In der ersten Kurve nahm Svub seinen Fuß vom Pedal und wollte es wissen. Da ich innen von Svub und leicht hinten fuhr, musste ich ebenfalls versuchen ganz nach innen zu kommen, ob ich wollte oder nicht - ich musste mitspielen.
Mein Vorderrad rutschte, fand seinen Grip nicht mehr und ich ging Kopf voran über meinen Lenker in die erste Kurve. Seit Val di Sole 2015 war ich in jedem 4x Finale und jedes Mal musste ich mich mit einem Crash als 4ter zufrieden geben. Geärgert habe ich mich kaum… natürlich ist es schade aber es gehört dazu und besser als hinterher zu fahren. Das letzte Quäntchen Glück wird schon wieder kommen…
Ride on,
Hannes