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Sonntag, 28. September 2014

Wetterglück und lange Stages beim SSES Enduro in Leogang/Saalbach

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Großes Finale in Leogang/Saalbach-Hinterglemm

Die letzte Station der Specialized-SRAM Enduro Series 2014 gastierte am Wochenende in Leogang/Saalbach-Hinterglemm. Die schnellste Zeit bei den Frauen erreichte dabei Anneke Beerten, Tobias Reiser siegte bei den Männern. Den Seriensieg konnten Anneke Beerten und Fabian Scholz für sich verbuchen.

Text: Racement Press Service. Fotos: Hanno Polomsky.

Nach einer großartigen und langen Saison hieß es dieses Wochenende für die Teilnehmer der Specialized-SRAM Enduro Series noch ein letztes Mal alles zu geben. In atemberaubender, alpiner Kulisse kämpften sich die 220 Fahrer beim finalen Stopp der Rennserie durch fünf kräftezehrende Stages. Neben spaßigen Flowabschnitten sorgten felsdurchsetzte Trails, zahlreiche Wurzelfelder und kniffelig zu fahrende Steilstücke an diesem Wochenende für ein anspruchsvolles Rennen.

Tobias Reiser auf einem wurzeligen Abschnitt im oberen Bereich vom Hangman I. [Galerie]

Die mit 55 km überaus anstrengende Endurorunde mit hohem Trailanteil auch auf den Transfers zog sich von Saalfelden Leogang einen gut 2000 Meter hohen Gebirgsgrat bis nach Saalbach Hinterglemm entlang. Durchweg begeisterte hier bei überwiegend strahlendem Sonnenschein eine fantastische Fernsicht auf schneebedeckte Gipfel und schroffe Felswände. Auch im Umfeld der SSES wurde es nicht langweilig, fand das Rennen doch im Rahmen des Biketember Festivals statt. iXS European Downhill Cup, Scott Junior Trophy, Riderparty sowie ein tolles Rahmenprogramm lockten viele Biker und Besucher nach Leogang/Saalbach Hinterglemm. Besonders beim Prolog am Vortag sorgten eine mitreißende Moderation und zahlreiche begeistert anfeuernde Zuschauer für eine fantastische Stimmung.

Nachdem am Trainingstag bei viel Sonnenschein noch staubtrockene Trails gefahren werden konnten, durchnässte am Nachmittag ein kurzer, aber heftiger Regenschauer Strecken sowie die sich noch auf den Trails befindenden Teilnehmer. Die vielen, teilweise steilen Wurzelfelder waren dadurch noch schwerer zu bewältigen, was besonders die später gestarteten Amateure vor große Herausforderungen stellte.

Stage 1, die nur die Fahrer der Pro-Klasse auf Zeit fahren mussten, ging ohne nennenswertes Gefälle vier Kilometer lang über grobe Wurzelfelder. Die richtige Krafteinteilung und eine saubere Fahrtechnik waren hier immens wichtig, wollte man nicht mitten in der Stage entkräftet eine Zwangspause einlegen müssen. Stage 2 folgte der wohlbekannten X-Line, die mit zahlreichen Anliegern und einigen natürlichen Felsensprüngen und -drops forderte. Mit offener Bremse und viel Speed konnte man hier auf den langen geraden Stücken wertvolle Sekunden gut machen. Richtig technisch wurde es dann auf den Stages 3 bis 5. Immer wieder galt es hier sehr steile, mit rutschigen Wurzeln und hohen Stufen durchsetzte Abfahrten zu bewältigen. Auf der letzten Stage kamen noch zahlreiche verwinkelte Kehren und ausgesetzte Holzkonstruktionen hinzu.

Tobias Reiser (GER - Focus Trail Team) bewältigte die fünf anspruchsvollen Stages am schnellsten und benötigte insgesamt 33:48.15 Minuten. Nur einen Wimpernschlag länger benötigte Daniel Schemmel (AUT - Do-Biker Bruck), der sich mit nur 15 Hundertstel Abstand auf Platz zwei einreihte. Markus Reiser (GER - Focus Trail Team) wurde Dritter, gefolgt von James Shirley (GBR - Radon Factory Enduro) und Ludwig Döhl (GER - Cube Action Team).

Anneke Beerten kurz nach den Start von Stage 3. Die technischen Abschnitte folgen erst später. [Galerie]

Weniger knapp ging es bei den Pro Women zu, hier dominierte Anneke Beerten (NED - Specialized Racing) mit einer Zeit von 40:38.54 und damit rund vier Minuten Vorsprung - wohlgemerkt trotz einer Strafzeit, welche sie im Prolog für das versehentlich Verlassen der Strecke kassierte. Doch auch Birgit Braumann (AUT - Trek Gravity Girls) fuhr ein starkes Rennen und sicherte sich Platz zwei vor Antje Kramer (GER - Giant Germany). Sofia Wiedenroth (GER - AMG Rotwild MTB Racing) folgte dicht auf, Platz fünf erreichte Laura Brethauer (GER - Cube Action Team).

In der Masters Kategorie setzte sich Remo Heutschi (SUI - gravityunion.ch) mit einer Gesamtzeit von 35:53.96 vor Benjamin Herold (GER - NRG-FOES Racing Factory) und Damiano Rossa (ITA - A.S. Dillentantistica) durch. Schnellster Amateur Men war Leonhard Putzenlechner (GER - ENVE Composites), der mit einer Gesamtzeit von 24:12.01 Minuten Daniel von Kossak (GER - Propain Factory Racing) mit gut 30 Sekunden Abstand auf den zweiten Platz verwies. Ruben Torenbeek (NED - ENDURO-MTB.COM) fuhr bei seinem ersten Enduro Rennen auf Platz drei. Bei den Amateur Frauen fuhr Sabrina Wolf (AUT) die schnellste Zeit ein.

Die Seriensieger: Anneke Beerten vor Raphaela Richter, Birgit Braumann, Antje Krammer und Laura Brethauer. [Galerie]

Den Seriensieg über die sechs diesjährigen Rennen konnte bei den Pro Men Fabian Scholz vom Focus Trail Team für sich verbuchen. Scholz fuhr die Saison konstant gute Platzierungen ein, so dass er auch mit dem 8. Platz in Leogang seine Führung nicht gefährdete. Ludwig Döhl und Markus Reiser folgten auf Platz zwei und drei. Petrick Brückner wurde vierter vor André Wagenknecht, der es damit mit nur drei gefahrenen Rennen aufs Podium schaffte.

Mehr Infos: www.enduroseries.net
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Kommentare

Sonntag, 28. September 2014 23:31
.maraio.Avatar von .maraio.
Posts: 621
Vienna
Guter Bericht. Dem ist nicht viel hinzuzufügen.
Aber...
Stage 1: War aus meiner sicht zu viel des guten. 12 minuten auf einem flachen stück durchpedalieren und durch kuhgatter zu hechten, prost mahlzeit. War nicht mein favorit. Mit der meinung bin ich auch nicht allein. Würde eine alternative für nächstes jahr sehr begrüßen
Die amateure hatten die 1. stage nicht, die wären mit einem DH bike aufjedenfall besser drann gewesen.

Stage 2 (X-Line): Hangman I mitn enduro ist vertretbar, wobei ich die X line im renntempo schon grenzwertig find. Mein radl hat noch nie soviel eigenartige geräusche von sich gegeben. Muss ehrlich sagen, das mir leid ums material tan hat. Im training hab ich mich deswegen oft dabei erwischt langsamere linien zu wählen(bloss kein defekt). Im rennlauf war's mir beinahe egal. Ein fehler. Hinterrad hat kurzerhand entschieden sich vom reifen zu trennen. Daraufhin hab ich Stage 3 auslassen und bin dann nur noch spazieren gefahren.

Der prolog war spitze, hat spass gemacht, mal eine abwechslung zu den 30sek bergaufsprints, die es sonst so bei den rennen gibt.
Würd mir für nächstes jahr gerne paar andere stages wünschen. Vielliecht die DH strecke
Montag, 29. September 2014 00:00
nooxAvatar von noox
Posts: 22204
Anthering/Salzburg
Ja, geb dir 100% recht.

Zur ersten Stage wollte ich diesbezüglich nix schreiben, weil ich auf der Stage selbst so schlecht war, dass es blöd klingt, wenn ich mich darüber aufreg Ich hatte dort am Samstag an ganz schlechten Tag erwischt - war mit Rü unterwegs (seine Zeit kennst eh) und trotz Pausen beim Training ist's mir am Ende ganz schlecht gegangen - als wär ma kurz minimal schwindlig. Bis zur X-Line war's aber wieder 100% Ok. Aber auch deswegen bin ich's beim Rennen ganz gemütlich angegangen - ohne Sattelstütze war's mit zwischendurch Ausrasten auch net so easy. Eigentlich hab ich so nur beim letzten Anstieg wirklich gebissen - hat sich aber gleich gerächt - bei der anschließenden Abfahrt in der Wiese habe ich ziemlich über's Kreuz geschaut. Ich hatte mal kurz mit Daniel Tulla gesprochen - sie wollten es eh kürzer machen, aber es gab keine Zufahrtsmöglichkeit. Vielleicht gibt's für nächstes Jahr trotzdem eine Möglichkeit oder Alternative.

X-Line dasselbe: Ich habe zuvor immer gesagt, ich will die X-Line nicht mit Enduro fahren. Dafür wär's ma viel zu schade. War auch der Grund warum ich die Downhill-Reifen mit weniger Luftdruck aufgezogen hab. Da liegt das Bike schon deutlich ruhiger. Normal ist die X-Line ja auch so eine Strecke wo ich gerne die ganzen Downhill-Schützer anzieh. Beim Training bin ich noch mit einer leichten Race-Face-Weste mit Schulter-Protektoren gefahren, außerdem Ellenbogenschützer. Aber die enge Race-Face-Jacke drückt auf meine Wampe, dass ich keine Luft bekomme und die Ellenbogenschützer verlier ich immer... Beim Rennen dann Fullface und kurze Knieschützer. Passieren soll da nix.

Interessant fand ich trotzdem, dass ich von gar nicht so vielen Defekten gehört hab. Auf der ersten Stage hat's gleich ein paar erwischt. Auf der X-Line habe ich nur dich gesehen (saß grad in der Gondel als du an deinem Radl werktest). Hangman I wäre ja auch prädestiniert für Defekte. Und Rü erwischt's am Bongo-Bongo...

Prolog: Fand ich auch - wobei mir die 30 Sekunden Bergaufsprints auch daugen - da bin ich deutlich am besten im Vergleich zu anderen Stages