Montag, 26. Mai 2014
Der dritte Stopp der Specialized-SRAM Enduro Series fand im bayrischen Samerberg statt und sorgte mit optimalen Wetterbedingungen und einer abwechslungsreichen Streckenführung für viel Spaß bei Teilnehmern und Zuschauern.
Im Folgenden die offizielle Pressemeldung. Am Ende mehr zu den Österreichern.
Text: Press Service Specialized SRAM Enduro Series. Fotos: Axel Brunst
Bereits das dritte Jahr in Folge war der Bikepark am Samerberg Ausrichter der Specialized-SRAM Enduro Series. Auf dem rund 24 Kilometer langen Rundkurs erwarteten die 335 gemeldeten Teilnehmer fünf anspruchsvolle aber trotzdem auch spaßige Wertungsprüfungen. So führte die unter anderem mit künstlichen Hindernissen und Holzelementen gespickte Stage 1 durch den Bikepark, während die restlichen Stages auf natürlichen Trails durchgeführt wurden. Die Zufahrt zur letzten Stage kostete mit einem knackigen, über 500 Höhenmeter langen Anstieg, die Teilnehmer zwar einige Körner, doch der Panoramablick über Chiemsee und Inn war großartig. Die folgende Wertungspassage mauserte sich zur Lieblings-Stage der meisten Fahrer. In 1150 m Höhe feuerten, zur Überraschung aller, besonders viele Wanderer und Zuschauer die Enduristen an. Am Ende des Tages hatten die Fahrer über 1300 Höhenmeter in den Beinen.
Michal Prokop war schnellster im Prolog und ließ sich auch den Rennsieg nicht nehmen. [
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Der Prolog, der bereits nach dem Training am Samstagnachmittag stattfand, ergab die ersten Richtzeiten und teils erstaunliche Zeitabstände. Ausgefahren im Bikepark bot er 4X-Streckencharakter und eine sportliche Bergauf-Passage. Dort konnte Michal Prokop (CZE - Specialized) mit einem unglaublichen Vorsprung von knapp 2 Sekunden bei einer Zeit von 58 Sekunden gewinnen. Anneke Beerten (NED - Specialized Factory Racing) entschied die Damenklasse mit gigantischen 7 Sekunden für sich und deutete damit bereits beim Prolog an, dass die Specialized-Pilotin mit Siegesambitionen unterwegs war.
Am Sonntagmorgen begann das Rennen für die Topfahrer bereits um 8.30 Uhr. Das internationale Starterfeld beinhaltete neben bekannten deutschen Fahrern wie Ludwig Döhl (GER - Cube Action Team), Fabian Scholz (GER - Focus Trail Team) oder Petrik Brückner (GER - Radon Flow Team) auch Rising Stars wie den Österreicher Matthias Stonig (AUT - MS Mondraker).
Bei den Damen gehörten neben Anneke Beerten vor allem Ines Thoma (GER - Canyon Factory Enduro Team) und die 16-jährige Raphaela Richter (Radon Factory Racing) zum Favoritenkreis.
Anneke Beerten: Drittes Antreten bei der SSES 2014 und dritter Sieg. [
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In der Klasse Pro Men dominierte Michal Prokop nicht nur den Prolog, sondern auch das Rennen. Mit einer Zeit von 12:47:15 Minuten konnte er sich vor dem Österreicher Matthias Stonig durchsetzen. Bereits auf der physisch anspruchsvollen Stage 1 konnte der schnelle Tscheche seinen Vorsprung vom Prolog weiter ausbauen und über das gesamte Rennen hinaus halten. Der zweitplatzierte Ex-Downhiller Matthias Stonig machte vor allem auf den Stages mit grobem Charakter gut, gewann zum Beispiel die kurze aber ebenso waghalsige 2. Stage. Auf dem dritten Platz reihte sich der Stuttgarter Focus-Pilot Fabian Scholz ein, dessen Teamkollegen Markus und Tobias Reiser ebenfalls in die Top10 fuhren. Der Slowake Matej Vitko (CTM Team) macht mit Rang vier erstmals den Schritt auf das Podest. Petrik Brückner wird wie schon in Terlago Fünfter.
Michal Prokop gewinnt vor Matthias Stonig und Fabian Scholz. [
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Die Pro Women Klasse konnte Anneke Beerten mit einem Vorsprung von 32 Sekunden und einer Gesamtfahrzeit von 14:28:47 Minuten für sich entscheiden. Sehr stark als Einzelergebnis. Damit hat die amtierende Weltmeisterin im Fourcross dieses Jahr bereits alle drei Stopps der Specialized-SRAM Enduro Serie gewonnen. Ines Thoma kommt auf Rang zwei und Raphaela Richter wird Dritte vor Anita Gehrig (SUI - Specialized Twins) und Antje Kramer (GER - Giant Germany)
In der Masters-Klasse sorgten Fahrer wie Bas de Bever (NED), Wilfred van de Haterd (NED - Nicolai), Jelmer Pietersma (NED), Nino Antic (CRO - Giant), Remo Heutschi (SUI - DT Swiss) und Benedikt Purner (AUT - Liteville) für Spannung. Hier war es der Schweizer Remo Heutschi, der das Rennen für sich entscheiden konnte. Walter Martinschitz (AUT) und der mehrfache Kroatische Meister im Downhill Nino Antic flankierten ihn auf dem Siegertreppchen.
Alles in allem war der dritte Stopp der Specialized-SRAM Enduro Series ein voller Erfolg. Die Sonne und das sommerliche Feeling hatten daran sicher einen großen Anteil. „Das bislang spaßigste und beste Rennen der Saison“ - so fasst es Antje Kramer passend zusammen und viele werden ihr zustimmen.
Zu den Österreichern:
Nachdem in den ersten beide Jahren nur wenige Österreicher bei den Enduro-Rennen teilnahmen, so kann man heuer eine deutliche Zunahme von österreichischen Startern bei den Enduro-Rennen feststellen. Relativ viele nahmen auch weite Anreisen nach Terlago und Riva in Kauf. Samerberg - direkt am großen deutschen Eck - ist für Österreicher gut erreichbar.
Besonders erfreulich aus österreichischer Sicht ist, dass "wir" seit Riva mit dem Kärntner Matthias "Motte" Stonig einen Podiumsfahrer haben. Bereits beim ersten Rennen in Riva - noch kaum vertraut mit dem Ablauf bei einem Enduro Rennen - erreicht er den 5. Platz. Am Samerberg fuhr er mit nur 5,6 Sekunden Rückstand auf den 2. Platz. Und das, obwohl er einen Dämpferdefekt hatte und so die letzten Stages mit blockierten Dämpfer absolvieren musste. Dahinter ist allerdings relativ viel Platz: Max Leitsberger wurde 15. und der Four-Crosser Hannes Slavik bei seinem ersten Enduro-Rennen 34.
Stark vertreten sind die Österreicher bei den Masters. Im Gegensatz zum Vorjahr können Fahrer ab 30 (statt 35) bei den Masters fahren, benötigen allerdings eine Lizenz. Walter Martinschitz erreichte den 2. Platz hinter dem Schweizer Remo Heutschi. Kandidaten für eine Podiumsplatzierung sind aber auch Benedikt Purner und Jahnel Rüdiger. Beide hatten jeweils Stürze, der Prolog-Sieger Rüdiger Jahnel in der letzten Kurve der letzten Stage. Statt einem zweiten oder dritten Platz gingen sich so "nur" die Plätze 4 und 5 aus. Interessant ist, dass die Zeiten der Top 5 der Masters für einen Top 10-Platz bei den Pro Men gereicht hätten. Auch für den Sieger der Klasse Amateur Men, Stefan Königsmayr, wäre mit seiner Zeit bei seinem ersten Enduro-Rennen ein Top 20 Platz bei den Pro Men und Top 10 Platz bei den Masters drinnen gewesen.
Bei den Damen hatten diesmal die Österreicherinnen nichts zum Mitreden. Birgit Braumann bog bereits in der ersten Stage nach einem Blackout einmal falsch ab und musste zurückschieben. In der dritten Stage riss dann das Schaltwerk ab. Anna Brandtner, die letztes Jahr ebenfalls für Podiumsplatzierungen und sogar einen Sieg am Kronplatz sorgte, fuhr heuer nur in Riva und dort in der Amateur Kategorie mit.
Weiter geht es am 14./15. Juni in Willigen mit dem vierten Rennen der Serie. Weitere Informationen und die vollständigen Ergebnisse finden sich auf
enduroseries.net.