Bikes and Beats 2014: Freeriden, Racing und Party in Saalbach Hinterglemm

Vergangenes Wochenende stand in Saalbach Hinterglemm zum zweiten Mal das Bikes and Beats Festival am Programm. Vier Tage wurden die Trails im Glemmtal unsicher gemacht, Rennen gefahren, Bikes und Gear getestet und abends bei den Beats diverser Bands Party gefeiert und die Abenteuer vom vergangenen Tag besprochen.

Text: noox, DHR. Fotos: Kelvin Trautman.

Eröffnet wurde das Bikes and Beats Festival 2014 bereits am Donnerstag. Ab Freitag erwartete uns Besucher ein vollgepacktes Programm. Bei vier verschiedenen Rennen konnten die Teilnehmer um Spitzenplätze fighten oder dem olympischen Gedanken nachkommen. Beim Maxxis Dual Slalom ging es in Old-School-Manier über einen Wiesenhang. Das Scott Gang Battle führte mit Massenstart über die X-Line. Beim AMG Rotwild City Eliminator matchten sich Biker mit schnellen Beinen auf einem Straßenkurs in Hinterglemm. Die Fox Enduro Challenge bestand aus einer nicht gezeiteten "Epic"-Stage und einer "Down"-Stage über Hacklberg I, II und dem Buchegg Trail.


Daneben gab es diverse Side-Events wie das PumpTREK - eine Pump Track am Reiterkogel von Trek. Am Air2Bag konnte man sich als Dirt-Jumper versuchen und über eine Dirt-Rampe in einen Airbag springen. In der Expo-Area in Hinterglemm standen viele Bikes für Test-Rides bereit. Dazwischen spielten diverse Bands auf verschiedenen Bühnen.

Viele genießen das Festival, um gemeinsam mit Freunden Biken zu gehen, Die Festival-Atmospähre zu genießen, vielleicht mal ein Bike zu testen oder sich über neue Produkte zu informieren. Bei einem Festival trifft man doch häufig auf bekannte Gesichter, bei den Partys am Abend ist was los und man lernt gleichgesinnte Leute kennen.

Andere wollen sich aber bei Rennen messen. Entweder um sich um Topplatzierung zu matchen, um besser zu werden und sich das eine oder andere von den Spitzenfahrern abzuschauen oder einfach nur, um dabei zu sein.


Für meine Kumpels und mich wären insbesondere das Scott Gang Battle, das Dual Rennen und das Enduro Rennen interessant gewesen. Beim Rennen über die X-Line hätten sich die meisten Bekannten allerdings wie im letzten Jahr ein Einzelstart-Rennen gewünscht. Aber wenn schon ein Rennen über die X-Line stattfindet, muss man fast dabei sein. Da wir in letzter Zeit auch stark im Enduro-Bereich aktiv sind und bei der Fox-Enduro-Challenge (im Unterschied zum Enduro-Rennen im letzten Jahr) nur mehr die Down-Stage mit dem lässigen Hacklberg-Trail gezeitet wurde, war das außerdem ein Fixpunkt. Um das Wochenende nicht zu stressig werden zu lassen, mussten wir den Dual streichen.

Freitag: Gang Battle Training & Dual Slalom

So stand am Freitagvormittag nach der Anmeldung das Pflichttraining für das Scott Gang Battle am Programm. Es gab keine fixen Qualizeiten. Jeder Fahrer konnte am Freitag oder Samstagvormittag gezeitete Trainingsruns absolvieren - der schnellste Run jedes Fahrers zählt dann für die Startaufstellung. Während dann am Nachmittag die Dual-Fahrer schon für das Rennen am Hang vorm Schwarzacher trainierten nutzten wir - etwas verspätet nach technischen Defekten - die Zeit für die Epic-Stage der Fox Enduro Challenge. Diese konnte beliebig am Freitag oder Samstag absolviert werden. Der Trail ist der bekannte Wurzeltrail von bzw. nach Leogang. Der Trail ist Teil der Big-Five-Bike-Tour - zumindest für die, die eine Herausforderung auf einem eher flachen - immer mal wieder bergauf und bergab führenden sehr wurzeligen Trail suchen. Wobei die Richtung von Leogang, die auch für die Epic Stage gefahren wurde, die flowigere ist.


Am Freitagabend stand mit dem Maxxis Dual die erste Rennentscheidung am Programm. Während die einen schon im Zielbereich beim Schwarzacher Party machten, fighteten die Biker Mann gegen Mann bzw. Frau gegen Frau bei Flutlicht ums Weiterkommen.


Ein kurzer Regenguss erschwerte dabei die Verhältnisse deutlich. Am Ende gewann wie im letzten Jahr Guido Tschugg. Zweiter wurde Hannes Slavik, der letzte Woche seinen ersten 4X Pro Tour Sieg gefeiert hatte. Das Podium komplettierte Julian Schopf. Bei den Damen gab es ein rein österreichisches Podest. Elke Rabeder setzte sich vor Helene Fruhwirth (auch sie feierte in Val die Sole ihren ersten 4X Pro Tour Sieg) und Birgit Braumann durch.

Bei der anschließenden Party im Schwarzacher war richtig viel los. Die Kombination aus Dual-Night-Race und anschließender Party an der gleichen Location bewährt sich. So mancher Biker startet am Samstag etwas verspätet in den Tag.


Samstag: Gang Battle & Eliminator

So ganz verkehrt war das allerdings nicht. Begrüßte uns in Hinterglemm doch erstmals der Regen. Zwei Warm-Up-Runs auf der X-Line wären aber trotzdem nicht schlecht, um nach dem Freitagabend wieder frisch zu werden. Überraschend regnete es in Saalbach so gut wie gar nicht und eine befürchtete Schlammschlacht auf der X-Line blieb aus. Der Regen in der Nacht hatte aber dafür gesorgt, dass die Schotterstraße vom Westgipfel herunter nicht ganz so staubig war und es im Wald durchaus noch schmierige Kurven gab.


Für das Festival wird am Schattberg auch immer der "Sprinter" in Betrieb genommen, eine Gondel mit der man nach etlichen 100 Meter auf der X-Line wieder rauf auf den Schattberg-Westgipfel gelangt. Mit Anstellen am Schattberg-X-Press, den beiden Gondeln und einer Fahrt runter ist man allerdings durchaus eine Zeit unterwegs, sodass wir uns nach zwei gemütlichen Traingsruns schon bereit für den Start des Gang Battles machen konnten. Diesmal starteten die schnellsten Herren zuerst, danach die zweite Herren-Gang, anschließend die Masters und am Ende die Damen.


Bei den Herren gewann der mehrmalige Deutsche Vizemeister im Downhill Andreas Sieber vor dem Local Andy Zehentner und Manuel Schatz. Bei den Damen finishte Elke Rabeder ganz knapp vor Birgit Braumann. Die Saalbacherin Karin Pasterer wurde Dritte. Die schnellsten Masters standen den Herren kaum nach. Peter Deppner gewann vor Frédéric Abbou und Max Schuster.


Den Rest des Nachmittags - leider wieder verspätet wegen der Gang-Battle-Siegerehrung und eines Defekts - nutzten wir noch für eine Fahrt auf dem Wurzeltrail nach Leogang in beiden Richtungen und über die Milka-Line zurück ins Tal. Das war dann definitiv genug für diesen Tag.

In Hinterglemm war in der Zwischenzeit schon der City Eliminator im Gange. Dafür wurde im Hinterglemmer Ortskern eine durchaus längere Asphalt-Strecke mit einigen Steigungen abgesperrt. Danach spielten am Festival-Gelände wieder Bands. Wir ließen den Tag gemütlich ausklingen, um für Sonntag fit zu sein.


Sonntag: Fox Enduro Challenge

Auch wenn wir am Samstag dem Regen großteils entkamen und auch häufig die Sonne hervorkam, versprach der Sonntag deutlich besser und ein richtig heißer Sommertag zu werden. Wegen eines Anrainers wurde der Start des Fox Enduro-Rennens vorverlegt. Ein Warm-Up-Run ging sich aber trotzdem noch knapp aus. Zwischen 11 und 12 Uhr konnte man dann seinen Race-Run über den berühmten, flowigen Hacklberg-Trail, den neuen Hacklberg II, den Buchegg-Trail und den Dual-Slalom Hang ins Ziel beim Schwarzacher in Hinterglemm bestreiten. Die meisten benötigten für die Strecke um die 20 Minuten. Am Hacklberg I ging es um High Speed (ich hatte bis 49 km/h gemessen) und ein paar wenige engere Kurven. Der Hacklberg II war der längste Abschnitt. Er beinhaltet ein etwa 90 m langes Bergaufstück. Generell ist der Mittelteil im Wald eher flach und momentan noch teils etwas weich - richtig anstrengend also. Am Buchegg-Trail kann man es zwar wieder laufen lassen, aber bis ins Ziel waren noch zwei Tretpassagen zu bewältigen.


Schnellster bei den Herren war "der Professor" Thomas Schmitt vor Robert Dreu und Rob "J" Heran. Bei den Damen gewann Sofia Wiedenroth vor Kerstin Kögler und Nadine Rieder - alle aus dem XC- und Enduro-Lager. Nachdem im letzten Jahr die Vorgängerveranstaltung mit gezeiteten Uphill- und "Epic"-Wertungen mehr zum XC-Rennen wurde, hatte es heuer echten Enduro-Charakter. Die Strecken sind großteils sehr leicht und für jederfrau und jedermann einfach zu bewältigen - aber wie heißt es so schön: "Schnell - wird jede Strecke schwer!" Und durch die extreme Länge und den Uphill-Passagen kommt es auch besonders auf die Kraft und Kondition an.

Da das Rennen zu Mittag schon vorüber war, konnten wir am Nachmittag noch Z-Line, Pro-Line und den Bergstadl-Trail ohne Rennstress und mit Freunden, die keine Rennen fuhren, genießen und das Wochenende gemütlich im Gastgarten ausklingen lassen.




Hacklberg Trail II

Beim Festival bin ich erstmals den Hacklberg-Trail II komplett gefahren. Ich finde in sehr gut und abwechslungsreich angelegt. Der eher flache Mittelteil im Wald muss noch trockener und schneller werden, um hier flüssig durchzukommen. Hier und auch wegen der kurzen Bergauf-Passage ist ein Enduro-Bike einem Downhill-Bike deutlich vorzuziehen. Trotzdem vermute ich, dass ein paar Sprung-Kombinationen noch nachgebessert werden müssen. Nachdem es kein Trail ist, den man 5x am Tag fährt, wäre es doch wünschenswert, wenn sich die Sprünge und Obstacles beim Fahren mit einem gleichmäßigen Rhythmus schön ausgehen. Aber dazu muss man dem Trail noch etwas Zeit zum Trocknen und Einfahren geben. Dann wird der Trail aber sicher eine spaßige Fortsetzung vom berühmten Hacklberg-Trail werden.

GoPro-Video Scott Gang Battle



YouTube: Scott Gang Battle 2014 Race Run

GoPro-Video Fox Enduro Challenge



Part I: Hacklberg Trail I

Part II: Hacklberg Trail II

Part III: Buchegg Trail


Links:
Web: bikes-and-beats.com
Ergebnisse: Ergebnislisten Bikes & Beats 2014
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