Montag, 13. September 2010
Zum bereits 12. Mal trafen sich über 1000 Amateur-Biker in Saalbach Hinterglemm, um sich in den Disziplinen Cross Country, Marathon, Downhill und Dual zu messen. Für Kinder und Jugendliche gab es weiters Bewerbe im Rahmen der Scott Junior Trophy.
Im Downhill traten 145 Biker in den Klassen Women Expert, Men Fun, Men Expert, Men Master und Men Senior Master an. Die Klassen-Einteilung erfolgte nach Altersgruppen. Im Dual stellten sich 69 Biker dem Kampf Mann gegen Mann oder Frau gegen Frau.
Der Downhill-Bewerb wurde auf der bekannten Pro-Line am Reiterkogel ausgetragen. An einigen wenigen Stellen wurde eine etwas andere Streckenführung gewählt. Im Schlussteil fuhr man auf einem der Dual-Kurse ins Ziel. Die Strecke besteht großteils aus Anliegern, sodass das Kriterium das Kurvefahren in mehr oder weniger großen Steilkurven war. Bis auf wenige Wurzelstücke ist die Strecke sehr einfach, wodurch einige Passagen sehr schnell wurden. Hier hieß es: Bremsen auf und Lenker festhalten.
Am Donnerstag und Freitag war es vom Regen in der Nacht her noch feucht und gerade morgens schmierig. Richtig tief war es aber nicht. Von Freitag auf Samstag hat es allerdings nicht mehr geregnet und der Samstag war auch großteils sonnig, sodass die Strecke im Vergleich zum Trainings- und Quali-Tag deutlich trockener war. Damit wurden die gefahrenen Zeiten beim Finallauf im Vergleich zum Qualifikationslauf um ca. 10 Sekunden schneller.
In der Klasse Men Expert gewann Roman Lagler mit einer Zeit von 4:05:95 vor Philipp Podbrecnik und Stefan Königsmayr. Der schnellste der Qualifikation Gerald Niß stürzte an einer schnellen Stelle im Mittelteil. 7,5 Sekunden fehlten schließlich auf die Siegerzeit.
Bei den Damen gewann die Lokalmatadorin Karin Pasterer mit einer Zeit von 4:49,19 knapp 3 Sekunden vor Moni Woderschek und Marion Hüttner. Bei den Junioren (Men Fun) gewann Sebastian Moser in 4:15,61, bei den Masters Rade Curcic in 4:12,41 vor Frederic Abbou und dem Lokalmatador und Spielberghaus-Wirt Walter Höll. Auch die Siegerzeit von Willi Schlegel bei den Senior Masters war mit 4:36,90 beachtlich.
Dieses Jahr wurde statt dem Freeride Eliminator, bei dem vier Biker über einem ausgesteckten Wiesenkurs gegeneinander antraten, ein Dual ausgetragen. Der Kurs stand noch vom Freeride-Festival im Juli am Zielhang des Reiterkogels. Die Entscheidung im Dual fand eigentlich schon bei der Qualifikation am Freitag statt, da der linke rote Kurs langsamer als der rechte blaue war. Bei allen Heats entschied sich der schnellere der Qualifikation für den rechten Kurs. Nach meiner Erinnerung gab's nur zwei Sieger auf dem blauen Kurs. Einmal durch Sturz und einmal wegen eines Fahrfehlers.
So konnte sich der Quali-Schnellste Roman Lagler ungefährdet seine zweite Goldmedaille abholen. Stefan Königsmayr als Quali-Zweiter musste sich wegen dem Fahrfehler im Semifinale mit Platz drei hinter dem Ungarn Norbert Papp zufriedengeben.
Bei den Damen gewann wieder Karin Pasterer vor Moni Woderscheck. Claudia Timm konnte sich den dritten Platz sichern.
Insgesamt war es wieder eine sehr erfolgreiche Veranstaltung. Ich persönlich finde sie etwas entspannter als ein normales Austria-Cup-Rennen. Allerdings muss man sich auch mehr Zeit dafür nehmen. Dafür ist das Rennen dann schon am Samstag und man kann dann Abends ohne schlechtes Gewissen noch ordentlich Party machen. Und im Goaßstoi in Hinterglemm ist's am Samstag schon richtig aufgegangen.
Schade war, dass diesmal so wenige Mädels am Start waren. Nur 7 Damen im Downhill und 4 im Dual. Da haben wir in den vergangen Jahren schon mehr gesehen. Gerade für Mädels würde sich die Strecke besonders eignen, weil sie nur wenige schwierige Schlüsselstellen hat. Und selbst bei der Kurve mit den hängenden Wurzeln lässt sich eine einfache Linie finden.
Gerade Mädels haben's ja oft schwer, Gleichgesinnte zu finden, die ein bisschen besser fahren als sie selbst, an denen sie sich beim Training anhängen und dadurch etwas lernen können. Und bei so einem Rennen würde sich genau diese Möglichkeit bieten.
Generell bringt einem ein Rennen fahrtechnisch und beim Blick für die schnellen Linien weiter. Außerdem bietet es Gelegenheit sich an etwas heranzutaste, was man sich vorher vielleicht noch nicht getraut hat. Ich war dieses Wochenende mit ein paar teils einiges schnelleren Freunden unterwegs. Kurvenfahren/Anliegerfahren kann ich zwar noch immer nicht gut, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich wieder eine kleinen Schritt nach vorne gemacht habe. Ich habe von den zwei
Helmkamerafahrten auf der Pro Line im Juni und vom Finallauf am Wochenende den oberen und unteren identischen Abschnitt verglichen. Auf den beiden zusammen ca. 3 Minuten langen Abschnitten war ich im Finallauf 18 Sekunden schneller.
Ich freu mich schon auf die nächsten Worldgames 2011. Für diejenigen die das Rennfieber gepackt hat: Nächste Woche ist die Staatsmeisterschaft auf der Nordkette in Innsbruck. Es gibt hier ebenfalls eine Fun-Class für Hobby-Biker. Allerdings ist die Strecke äußerst technisch und nicht mit der Pro-Line vergleichar. Anfang Oktober gibt es noch ein Rennen in Turnau in der Steiermark.
Infos
www.worldgames.at
freeride.bike-circus.at
Ergebnislisten Worldgames
Worldgames-Fotos in der Rangers Galerie
Worldgames-Foto-Thread (Links zu Galerien, Foto-Anfragen)
Fotos: Saalbach Hinterglemm - Martin Steiger, Thomas Meyer
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