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Donnerstag, 25. Juli 2013

Rennbericht Specialized Enduro Series Kirchberg

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Gustav Wildhaber und Laura Brethauer sind die Schnellsten in Kirchberg

Der fünfte Lauf der Specialized-SRAM Enduro Series fand dieses Jahr zum wiederholten Mal im Rahmen des KitzAlp Bike Festivals statt. Kirchberg in Tirol präsentierte sich als perfektes Mountainbike Revier und konnte mit dem KitzAlp Enduro Rennen besten Spitzensport in entspannter Atmosphäre bieten.

Quelle: Specialized SRAM Enduro Series. Fotos: Christoph Bayer.

Über eine ganze Woche erstreckte sich das Festival im Brixental. Bereits am letzten Wochenende wurde die Marathon Weltmeisterschaft ausgetragen, bevor an diesem Wochenende weitere spannende Mountainbike Events auf dem Plan standen. Allen voran das KitzAlp Enduro Rennen mit etwa 250 Teilnehmern aus 15 Nationen. Nachdem am Freitag zum offiziellen Training und beim Prolog die Wetterverhältnisse doch eher bescheiden waren und somit die Strecke in eine einzige Schlammpiste verwandelt wurde, waren es am Samstag zum Rennen perfekte Bedingungen. Obwohl es noch bis in die Nacht hinein geregnet hatte, konnte der etwa 20 Kilometer lange Kurs ziemlich abtrocknen.

Nach dem Start ging's erstmals rauf mit der Fleckalmbahn zur ersten Stage [Galerie]

Am Freitagabend hieß es nach der Streckenbesichtigung Fertigmachen für den Prolog. Diesmal ging es jedoch nicht wie im letzten Jahr auf einen urbanen Kurs, sondern in ein Mountainbike-typisches Gelände. In der Men Kategorie setzte das Cube Action Team ein erstes Zeichen und belegte die vorderen drei Plätze. Für André Wagenknecht blieb die Uhr bei 1:14.967 Minute stehen und damit sicherte er sich mit sage und schreibe 4,7 Sekunden Vorsprung die Bestzeit. Hinter ihm reihte sich der Schweizer Gustav Wildhaber ein, gefolgt von Ludwig Döhl. Auch in der Women Klasse konnte das Team die Bestzeit einfahren. Schnellste war Laura Brethauer (GER - Cube Action Team), die auf dieser kurzen Distanz ihre Sprintstärke aus früheren Fourcross-Zeiten ausspielen konnte. Damit war die erste Hürde schon einmal genommen, schließlich ging die Prologzeit als erste Wertungsprüfung in das Gesamtergebnis ein.

Am Samstag waren dann weitere 4 Wertungsprüfungen angesetzt und allein schon die topographischen Daten ließen ein ziemlich spannendes und für die Teilnehmer kräftezehrendes Rennen erwarten. Der Rundkurs hielt für die Teilnehmer etwa 500 Höhenmeter bergauf und 2500 Höhenmeter bergab bereit. Demzufolge waren zweimal Aufstiegshilfen mittels einer Seilbahn integriert. Die doch recht langen Stages forderten enorme Bikebeherrschung und absolute Fitness. Jeder etwas ambitionierte Mountainbiker weiß, dass bergab im Rennmodus absolut anstrengend ist, insbesondere wenn es wie bei Stage 3 etwa 7 Minuten Fahrtzeit für die Schnellsten bedeutet.

Bei strahlendem Sonnenschein gingen ab 9.00 Uhr die Fahrer auf die Strecke. Vor ihnen lag ein entspannter Wettkampf mit einer reichlichen Portion Racing. Der Prolog gab schon mal einen ersten Hinweis auf die Ambitionen der einzelnen Teilnehmer, allen voran das Cube Action Team. Fast vollständig angereist und wie immer höchst professionell gingen die Mitglieder an das Rennen heran und somit war die Spannung oder vielleicht auch die Erwartung extrem hoch, als sie sich der Ziellinie näherten. Konnte André Wagenknecht seinen Vorsprung weiter ausbauen? Die Transponder wurden ausgelesen und sorgten für eine kleine Überraschung. Wagenknecht hatte Zeit eingebüßt und zwar einige. Gustav Wildhaber hat seinem Teamkollegen 32.53 Sekunden abgenommen und somit mit einer Zeit von 21:42.25 Minuten die Bestzeit hingelegt. Wagenknechts 22.14.79 Minuten reichten aber immerhin für Rang zwei, denn der Drittplatzierte Ludwig Döhl benötigte noch einmal 7 Sekunden mehr. Auf den nachfolgenden Plätzen reihten sich dann Ferdinand Brunold (GER - BerGaMont), Fabian Scholz (GER - Focus/enduro-mag.com), Martin Frei (SUI - GT-Akira Tuning Racing), Benedikt Purner (AUT - O´fetzn racing) und Petrik Brückner (GER - Rose Vaujany Team) ein. André Wagenknecht übernimmt damit die Führung im Cup und konnte sich so über das Thirty7even Leaderjersey freuen.

Sieger Gustav Wildhaber [Galerie]

Die Women Kategorie wurde mit 28:17.48 Minuten von Laura Brethauer (GER - Cube Action Team) gewonnen, die damit endlich auch in dieser Saison ihre Qualität unter Beweis stellen konnte. Auf den nachfolgenden Plätzen rangierten Antje Kramer (Giant/SRAM) und Anna Mischke (Conti-Nicolai). Antje Kramer war mit dem zweiten Platz mehr als zufrieden, schließlich bedeutet dies für sie die Führung im Gesamtklassement.

Schnellste Dame: Laura Brethauer vom Cube Action Team. Ines Thoma und das restliche Canyon Factory Enduro Team fehlte. [Galerie]

Schnellster der Masters Klasse war einmal mehr Wilfred von de Haterd (NED - Nicolai), der nach dem Sieg in Riva und den zweiten Plätzen in Samerberg und Willingen seine erste Position in der Serienwertung weiter festigen konnte. Aber auch Christian Schleker (GER - Freeride Magazin) kämpft weiterhin um einen Podestplatz am Ende der Saison und konnte diesem Ziel mit dem zweiten Platz in der Tageswertung ein Stück näher kommen. Dritter wurde schlussendlich Urs Stadelmann (SUI - Velothek-Kalag).

Die Teamwertung ging erwartungsgemäß an das Cube Action Team bestehend aus Wagenknecht, Wildhaber und Döhl. Den zweiten Platz fuhren Ferdinand Brunold, Fabian Scholz und Jordan Baumann für das Team Enduro-MTB.com 1 ein. Drittplatziert wurde das Team Rederberch Racing mit Tobias Reiser, Jens Kraft und Benny Herold geführt.


In Kirchberg wurde das Reglement etwas strenger ausgelegt und insbesondere auch mehr kontrolliert. Diesmal herrschte wieder Full-Face-Helmpflicht, die nicht nur an einem Fairplay-Checkpoint kontrolliert wurde, sondern auch von Flying Marshals überwacht wurde. Das Austauschen von Bikes und einzelnen Parts wurde durch Markierungen verhindert, Rückennummern mussten laut dem Regelwerk des Österreichischen Radsportverbandes getragen werden, Food Zones und Technical Assistant Zones wurden ausgewiesen und noch Einiges mehr. Hieran wird deutlich, wo die Entwicklung hingehen wird. Auch wenn diese Disziplin immer ziemlich frei definiert wurde und von allen beteuert wurde, dass der Spaß doch im Vordergrund steht, wurden die Forderungen seitens der Teilnehmer nach mehr Kontrolle und somit mehr Chancengleichheit von Rennen zu Rennen lauter. Kirchberg war sicherlich nur ein erster Test weitere Regularien umzusetzen, aber Änderungen in diese Richtung wird es spätesten ab 2014 geben müssen.

Die Disziplin Enduro bleibt weiterhin interessant, die Stopps der Serie sind immer eine Reise wert und Gesprächsstoff gibt es sowieso immer. Weiter geht es nun mit dem schon vorletzten Rennen der diesjährigen Saison. Dazu führt es die Reisefreudigen unter den Enduristen Ende des Monats nach Kronplatz in Italien, einem weiteren perfekten Trailmekka. Alles Weitere findet sich wie immer auf enduroseries.net.
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